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Startschuss für die neue Seehundanlage im Zoo

Ein Leuchtturm zwischen Nordsee-Dünen

Neuwied. Begleitet von Hintergrundgeräuschen wie Löwengebrüll und Papageiengeschrei steht eine Gruppe offi­zi­ell geklei­de­ter Menschen im Kreis um einen zum Rednerpult umfunk­tio­nier­ten Stehtisch her­um – in einer Baugrube. Der Anlass: Der Zoo Neuwied hat ein­ge­la­den zum Spatenstich für die neue Seehundanlage. Oberbürgermeister Jan Einig, der in sei­ner Funktion als ers­ter Vorsitzender des Fördervereins Zoo Neuwied e.V. den Termin eröff­ne­te, begrüß­te die Anwesenden und berich­tet über das geplan­te Projekt: „Der Neubau der alten Seehundanlage aus den 90er Jahren ist das größ­te Bauprojekt in der Geschichte unse­res Zoos. Die alte Anlage war maro­de und nicht mehr zu ret­ten – da die Seehunde und die regel­mä­ßi­gen Präsentationen jedoch zu den Besucherhighlights gehö­ren, dür­fen sie in unse­rem Zoo nicht fehlen.“

Die neue Anlage wird durch mehr Platz und eine durch­dach­te Gehegestruktur sowie eine moder­ne Salzwasser-Filteranlage eine enorm ver­bes­ser­te Haltung der Meeressäuger ermög­li­chen. Gleichzeitig wird auch das Erlebnis für die Besucher durch gro­ße, bar­rie­re­frei zugäng­li­che und beschat­te­te Tribünen auf ein ganz neu­es Level gebracht. Und auch sei­nem Umweltbildungsauftrag kann der Zoo durch das neue Projekt in noch grö­ße­rem Umfang als bis­her gerecht wer­den, denn ein eige­ner Besucherraum für ein inter­ak­ti­ves, immersi­ves Lernerlebnis ist Bestandteil des Bauvorhabens.

Möglich ist der Neubau nur durch die groß­zü­gi­ge Unterstützung der Else Schütz Stiftung, die rund 90 Prozent der Baukosten über­nimmt – „Auch nach­dem die ursprüng­lich ver­an­schlag­ten Baukosten gestie­gen sind und das Budget ange­passt wer­den muss­te“, ver­si­chert Johann Christian Meier, Geschäftsführer der Stiftung. „Wir sind uns sicher, dass dies eine rund­um gute und sinn­vol­le Sache ist. Wir wol­len damit in die­sen wirt­schaft­lich nicht ein­fa­chen Zeiten auch gleich­zei­tig ein Zeichen der Zuversicht für die Region set­zen. Sehr gut passt es daher, dass der Bau über­wie­gend mit loka­len Firmen umge­setzt wird.“

Bauunternehmer Stefan Mertgen aus Straßenhaus ist daher neben Herrn Meier und Oberbürgermeister Einig einer der sie­ben Herren, die fürs Foto zum Spaten grei­fen. Mit dabei sind außer­dem Ralf Seemann, der nicht nur Beigeordneter der Stadt Neuwied, son­dern auch der zwei­te Vorsitzende des Fördervereins ist sowie Peter Buchert von PIA Architekten, der mit sei­nem Entwurf den 2023 aus­ge­schrie­be­nen Architekten-wett­be­werb gewann und nun die von ihm geplan­te Anlage bau­en darf.

Außerdem grei­fen Dieter Neuer, der kauf­män­ni­sche Leiter des Zoos und Zoodirektor Mirko Thiel zum Spaten. Letzterer ist sicht­lich bewegt: „Von den hier Anwesenden sind Dieter Rollepatz, der als Beigeordneter der Stadt damals in den 80er Jahren Gründungsmitglied des Fördervereins war, und ich die Einzigen, die schon beim Bau der ers­ten Seehundanlage Mitte der 90er hier am Grund der Baugrube gestan­den haben. Es ist schon ein ganz beson­de­res Gefühl, hier 30 Jahre spä­ter die­sen Neuanfang mitzuerleben.“

Die Fertigstellung der Seehundanlage ist in der Saison 2025 geplant. Bis dahin sind vor­über­ge­hend kei­ne Seehunde im Zoo Neuwied zu sehen. Der Zugang zu allen ande­ren Gehegen des Zoos ist Besuchern wei­ter­hin pro­blem­los möglich.

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