Donnerstag, November 21, 2024
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    Entbuschung Eisenbolz

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    RHA Leserpost

    Mit Entsetzen muss­te ich lesen, dass es tat­säch­lich bei unse­rem über­mä­ßig tro­cke­nen Sommer wei­ter­hin Entbuschungsmaßnahmen geplant sind. Ich hof­fe, dass nicht wie­der ein Kahlschlag geplant ist, wie die letz­ten Natureingriffe.

    Die abge­holz­ten Stellen sind wei­ter­hin kahl und wo vor­her gesun­de (!) Bäume und Büsche gestan­den haben und Mensch, Tier und Pflanzen Schatten gespen­det haben, exis­tiert brau­ner Dreck, der die Hitze zurückstrahlt!

    Ich woh­ne über 60 Jahre hier und habe mehr­fach eine Naturbereinigung des Eisenbolz mit­be­kom­men. Es wur­den regel­mä­ßig Dornenbüsche ent­fernt, nie auf die schreck­li­che Weise wie es jetzt geschieht. Die Flächen waren wei­ter­hin grün. Nachdem das meh­re­re Jahre durch­ge­führt wur­de, hat man die­se Maßnahmen nicht mehr fort­ge­setzt. Es hieß, dass es für Kleintiere und Vögel töd­lich wäre, wenn der Lebensraum ver­nich­tet wird.

    „Aktion Grün“ für den kom­men­den Herbst und Winter kann man mir nicht weis­ma­chen. Die abge­holz­ten Flächen von der ers­ten Aktion sind jetzt rei­ne schön stau­bi­ge brau­ne Erde, stel­len­wei­se mit Unkraut bewach­sen. Ich bin mir fast sicher, dass Besucher der Bundesgartenschau nicht über den Berg lau­fen, da es dort dann zu heiß ist. Wo wol­len Sie das Wasser für die ‚Halbtrockenwiese‘ nehmen?

    Es exis­tiert ein Film auf YouTube, der unter ande­rem über die Gründe der ers­ten Aktion vor Ort auf­klä­ren sollte. 

    Genau das hat mich gewun­dert, es hieß, dass über die­se Abholzung vor Ort gespro­chen wird. Der Film zeigt aber eine schö­ne grü­ne Wiese und das künst­lich ange­leg­te ‚Biotop‘, alles fein säu­ber­lich ein­ge­zäunt. Am liebs­ten, bit­te nicht betre­ten! Auf die Frage, mit wel­chem Wasser (even­tu­ell Trinkwasser!?!) die­ses Biotop feucht gehal­ten wird, konn­te man nicht antworten. 

    Nachdem eine Frau zag­haft nach dem Grund gefragt hat, war­um gesun­de Bäume und Büsche abge­holzt wur­den, war die Antwort ziem­lich harsch: Bäume inter­es­sie­ren nicht, es geht um Biotope und Streuobstwiesen. Wo bleibt hier der Klimaschutz?

    Ich fra­ge mich, war­um jetzt noch mehr Bäume und Büsche gero­det wer­den sol­len. Egal, mit wem ich hier­über spre­che, ich habe bis jetzt noch nicht eine Person getrof­fen, die genau­so ent­setzt und wütend dar­über ist wie ich es bin. Keiner woll­te die­se Abholzung und noch viel weni­ger eine wei­te­re Aktion.

    Lasst die Bäume und Büsche ste­hen und holzt nicht wie­der so viel ab, dass rie­si­ge Holzstapel ent­ste­hen.  Diese wur­den ver­hält­nis­mä­ßig schnell geschred­dert. Der Film in der grü­nen Wiese sowie das Beseitigen des abge­schla­ge­nen Holzes war für mich ein Zeichen des schlech­ten Gewissen, der Menschen, die unse­ren belieb­ten Eisenbolz so kahl hin­ter­las­sen haben. Und jetzt wird die zwei­te Maßnahme ange­kün­digt. Um unter ande­rem für Heuschrecken ein Lebensraum zu schaf­fen. Vor ein paar Wochen habe ich bei einer Wanderung über den Eisenbolz zwei Riesenheuschrecken gese­hen (min­des­tens fünf bis sechs Zentimeter lang). Gab es die schon immer bei uns und wie schnell ver­meh­ren sie sich? In ande­ren Ländern wird gegen Heuschreckenplagen ver­zwei­felt gekämpft. Wohlgemerkt ich bin nicht gegen Heuschrecken, aber müs­sen Bäume und Sträucher (am Wege gegen­über vom Aldi stan­den Haselnusssträucher) weg­ra­siert wer­den? Gibt es wirk­lich kei­ne Schäfer mehr, deren Schafe auf natür­li­che Art und Weise die Wiesen ‚mähen‘. 

    Versucht die Natur, die jetzt noch exis­tiert, in eure Pläne mit ein­zu­be­zie­hen und ver­nich­tet nicht Bäume und Büsche, die unse­re Luft sau­be­rer hal­ten.  Wir Anwohner wol­len das nicht. 

    Ich habe bei den Gesprächen über die­ses Thema erwähnt, dass ich der Meinung bin, dass wir öffent­lich machen müs­sen, dass kei­ner sol­che Maßnahmen will. Absolut jeder hat wie aus der Pistole geschos­sen gesagt: Das ändert nichts; da kannst du nichts machen; auf uns hört kei­ner; gegen die bis­te macht­los. Leute, das ist traurig!

    Ich hof­fe trotz­dem, dass man sich viel­leicht doch Gedanken macht und einen wei­te­ren Kahlschlag ver­mei­det, son­dern etwas vor­sich­ti­ger mit unse­rer Natur umgeht. 

    Überlegt euch eine ande­re Lösung als eine Abholzung unse­rer Bäume und Büsche. Denkt auch mal an unser Klima. Der Feinstaub, der durch die­se Maßnahme in der Luft ist, ist bestimmt nicht so gesund. Handelt ver­ant­wor­tungs­voll und ver­wüs­tet nicht die Natur, die noch da ist. Ansonsten kön­nen sich die Verantwortlichen, die Spaß am Vernichten der Natur haben, ihren Garten vor­neh­men. Rechnen Sie aber dann damit, wenn Sie dort einen Baum fäl­len, dass Sie Ärger mit dem ent­spre­chen­den Amt bekom­men. Dieses Amt müss­te jetzt unbe­dingt tätig wer­den!  Wie tro­cken muss unse­re Gegend sein, dass das Projekt gestoppt wird? Schaut euch die Nachrichtensendungen an, die über die jet­zi­ge Trockenheit und unse­ren Rhein berich­ten. Seht doch mal aus dem Fenster, auch in Mainz (das Mainzer Ministerium soll feder­füh­rend sein?) sieht man den trau­ri­gen Rest vom Rhein. Vielleicht hat man dort ein­fach ver­ges­sen, dass hier noch ein Projekt läuft, wel­ches nun gestoppt wer­den muss. Also bit­te reagiert und stoppt alle künst­li­chen Trockenlegungen!!!

    Heute (13. August) muss­te ich lei­der fest­stel­len, dass jetzt der ers­te Kahlschlag ‚ver­fei­nert‘ wur­de und jetzt wirk­lich ein Großteil des Eisenbolzes Staubwüste ist. Hört auf damit!!! Warum wird hier so schnell gear­bei­tet? Hat der­je­ni­ge, der das ver­bro­chen hat, Angst, dass sich jemand mit Verstand sich der Sache annimmt und den Wünschen der Anwohner nach­kommt und alles stoppt. 

    Ich hof­fe, das war es, und wenn nicht, lasst uns dar­über abstim­men, ob hier noch was pas­sie­ren darf!

    Übrigens, wir haben doch die ‚Grünen‘ in Boppard? Wie kön­nen die­se Mitglieder hier zusehen?

    Elke Breitbach, Boppard

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