Mit Entsetzen musste ich lesen, dass es tatsächlich bei unserem übermäßig trockenen Sommer weiterhin Entbuschungsmaßnahmen geplant sind. Ich hoffe, dass nicht wieder ein Kahlschlag geplant ist, wie die letzten Natureingriffe.
Die abgeholzten Stellen sind weiterhin kahl und wo vorher gesunde (!) Bäume und Büsche gestanden haben und Mensch, Tier und Pflanzen Schatten gespendet haben, existiert brauner Dreck, der die Hitze zurückstrahlt!
Ich wohne über 60 Jahre hier und habe mehrfach eine Naturbereinigung des Eisenbolz mitbekommen. Es wurden regelmäßig Dornenbüsche entfernt, nie auf die schreckliche Weise wie es jetzt geschieht. Die Flächen waren weiterhin grün. Nachdem das mehrere Jahre durchgeführt wurde, hat man diese Maßnahmen nicht mehr fortgesetzt. Es hieß, dass es für Kleintiere und Vögel tödlich wäre, wenn der Lebensraum vernichtet wird.
„Aktion Grün“ für den kommenden Herbst und Winter kann man mir nicht weismachen. Die abgeholzten Flächen von der ersten Aktion sind jetzt reine schön staubige braune Erde, stellenweise mit Unkraut bewachsen. Ich bin mir fast sicher, dass Besucher der Bundesgartenschau nicht über den Berg laufen, da es dort dann zu heiß ist. Wo wollen Sie das Wasser für die ‚Halbtrockenwiese‘ nehmen?
Es existiert ein Film auf YouTube, der unter anderem über die Gründe der ersten Aktion vor Ort aufklären sollte.
Genau das hat mich gewundert, es hieß, dass über diese Abholzung vor Ort gesprochen wird. Der Film zeigt aber eine schöne grüne Wiese und das künstlich angelegte ‚Biotop‘, alles fein säuberlich eingezäunt. Am liebsten, bitte nicht betreten! Auf die Frage, mit welchem Wasser (eventuell Trinkwasser!?!) dieses Biotop feucht gehalten wird, konnte man nicht antworten.
Nachdem eine Frau zaghaft nach dem Grund gefragt hat, warum gesunde Bäume und Büsche abgeholzt wurden, war die Antwort ziemlich harsch: Bäume interessieren nicht, es geht um Biotope und Streuobstwiesen. Wo bleibt hier der Klimaschutz?
Ich frage mich, warum jetzt noch mehr Bäume und Büsche gerodet werden sollen. Egal, mit wem ich hierüber spreche, ich habe bis jetzt noch nicht eine Person getroffen, die genauso entsetzt und wütend darüber ist wie ich es bin. Keiner wollte diese Abholzung und noch viel weniger eine weitere Aktion.
Lasst die Bäume und Büsche stehen und holzt nicht wieder so viel ab, dass riesige Holzstapel entstehen. Diese wurden verhältnismäßig schnell geschreddert. Der Film in der grünen Wiese sowie das Beseitigen des abgeschlagenen Holzes war für mich ein Zeichen des schlechten Gewissen, der Menschen, die unseren beliebten Eisenbolz so kahl hinterlassen haben. Und jetzt wird die zweite Maßnahme angekündigt. Um unter anderem für Heuschrecken ein Lebensraum zu schaffen. Vor ein paar Wochen habe ich bei einer Wanderung über den Eisenbolz zwei Riesenheuschrecken gesehen (mindestens fünf bis sechs Zentimeter lang). Gab es die schon immer bei uns und wie schnell vermehren sie sich? In anderen Ländern wird gegen Heuschreckenplagen verzweifelt gekämpft. Wohlgemerkt ich bin nicht gegen Heuschrecken, aber müssen Bäume und Sträucher (am Wege gegenüber vom Aldi standen Haselnusssträucher) wegrasiert werden? Gibt es wirklich keine Schäfer mehr, deren Schafe auf natürliche Art und Weise die Wiesen ‚mähen‘.
Versucht die Natur, die jetzt noch existiert, in eure Pläne mit einzubeziehen und vernichtet nicht Bäume und Büsche, die unsere Luft sauberer halten. Wir Anwohner wollen das nicht.
Ich habe bei den Gesprächen über dieses Thema erwähnt, dass ich der Meinung bin, dass wir öffentlich machen müssen, dass keiner solche Maßnahmen will. Absolut jeder hat wie aus der Pistole geschossen gesagt: Das ändert nichts; da kannst du nichts machen; auf uns hört keiner; gegen die biste machtlos. Leute, das ist traurig!
Ich hoffe trotzdem, dass man sich vielleicht doch Gedanken macht und einen weiteren Kahlschlag vermeidet, sondern etwas vorsichtiger mit unserer Natur umgeht.
Überlegt euch eine andere Lösung als eine Abholzung unserer Bäume und Büsche. Denkt auch mal an unser Klima. Der Feinstaub, der durch diese Maßnahme in der Luft ist, ist bestimmt nicht so gesund. Handelt verantwortungsvoll und verwüstet nicht die Natur, die noch da ist. Ansonsten können sich die Verantwortlichen, die Spaß am Vernichten der Natur haben, ihren Garten vornehmen. Rechnen Sie aber dann damit, wenn Sie dort einen Baum fällen, dass Sie Ärger mit dem entsprechenden Amt bekommen. Dieses Amt müsste jetzt unbedingt tätig werden! Wie trocken muss unsere Gegend sein, dass das Projekt gestoppt wird? Schaut euch die Nachrichtensendungen an, die über die jetzige Trockenheit und unseren Rhein berichten. Seht doch mal aus dem Fenster, auch in Mainz (das Mainzer Ministerium soll federführend sein?) sieht man den traurigen Rest vom Rhein. Vielleicht hat man dort einfach vergessen, dass hier noch ein Projekt läuft, welches nun gestoppt werden muss. Also bitte reagiert und stoppt alle künstlichen Trockenlegungen!!!
Heute (13. August) musste ich leider feststellen, dass jetzt der erste Kahlschlag ‚verfeinert‘ wurde und jetzt wirklich ein Großteil des Eisenbolzes Staubwüste ist. Hört auf damit!!! Warum wird hier so schnell gearbeitet? Hat derjenige, der das verbrochen hat, Angst, dass sich jemand mit Verstand sich der Sache annimmt und den Wünschen der Anwohner nachkommt und alles stoppt.
Ich hoffe, das war es, und wenn nicht, lasst uns darüber abstimmen, ob hier noch was passieren darf!
Übrigens, wir haben doch die ‚Grünen‘ in Boppard? Wie können diese Mitglieder hier zusehen?
Elke Breitbach, Boppard