Boppard. Auch in diesem Jahr wird es kein Weinfest geben. Zum zweiten Mal in Folge verhindert die Corona-Pandemie die weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebte und traditionsreiche Veranstaltung. „Das ist sehr traurig. Boppard ohne Weinfest ist nicht Boppard“, beschreibt Stadthallenmanager Rolf Mayer die Stimmungslage kurz und treffend. Doch gleichzeitig schiebt Rolf Mayer, stellvertretend für alle Macher des Weinfestes, Stefan Rees (Chef der Tourist-Info), allen Winzern und den Menschen der Region beinahe trotzig hinterher: „Wir werden sicherlich auf Basis des Erlaubten kleiner und dezentral auf Plätzen und in den Rheinanlagen feiern“, so Mayer.
Erste Vorbereitungsgespräche laufen, wie genau mit einem „Weinfestival“ – so ein denkbarer Titel – die Festtradition trotz steigender Cocid-19-Neuinfektionen unter Einhaltung der gültigen Coronaverordnungen des Landes fortgesetzt werden kann. Auch wenn auf Basis der weiteren Entwicklung der Infektionslage die Landesregierung zum 13. September vermutlich ihre 26. Corona-Bekämpfungsverordnung bekannt geben wird, wird in Boppard derzeit fleißig beraten und geplant. Stand heute soll die „Große Weinprobe“ mit Verleihung der Ehrenwinzerschaft am 3. Oktober in der Stadthalle stattfinden. Statt des großen Halligallis auf dem Marktplatz wird es gute Weine, Live-Musik und gute Laune verteilt in der Stadt geben. Rheinufer, Karmeliterhof, Burgplatz und natürlich Marktplatz bieten sich zum Feiern an.
Am vergangenen Wochenende gab es mit dem Weinsommer einen ersten Testlauf für das größere Vorhaben: Die Erfahrungen sind gut für die anstehenden konkreten Vorbereitungen. Winzer Michael Schneider jedenfalls ist zuversichtlich. „Ich verlängere meinen Weinsommer um drei Wochen und bleibe mit meinem Stand hier in den Rheinanlagen stehen“, sagte er dem RHA. „Die Zeiten sind alles andere als einfach. Da ist es umso wichtiger, dass wir mit einem Weinfest light auch Freude und Zuversicht leben.“ [za]