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Waldbrand-Großübung in Weiler: Feuerwehr Boppard übt den Ernstfall am Steilhang

Boppard. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Boppard hat am Samstag, 22. Juni, eine gro­ße Waldbrandübung im Bopparder Ortsbezirk Weiler durch­ge­führt. Bei der Gemeinschaftsübung wur­de das Waldbrandkonzept unter rea­lis­ti­schen Einsatzbedingungen über­prüft. Dabei kamen auch die von der Stadt Boppard eigens beschaff­ten und vom Land geför­der­ten Rollcontainer mit Spezialgeräten zur geziel­ten Bekämpfung von Waldbränden zum Einsatz, die auch für schwer zugäng­li­ches oder unweg­sa­mes Gelände geeig­net sind. 

Die Alarmierung erfolg­te um 10 Uhr: Ein Wanderer mel­de­te eine unkla­re Rauchentwicklung im Steilhang in der Nähe von Haus Rheinberg. Was zunächst als klei­ner Vegetationsbrand anmu­te­te, ent­pupp­te sich im wei­te­ren Verlauf als aus­ge­wach­se­ner Wald- und Flächenbrand mit eini­gen Herausforderungen für die alar­mier­ten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Boppard. Das Szenario sah vor, dass sich der Brand bedingt durch Trockenheit, Wind und die Steillage zügig ausbreitete.

Ein Waldbrand nahe „Haus Rheinberg“ in Boppard-Weiler: Mit die­sem Szenario hat­ten es die Einsatzkräfte der Feuerwehr Boppard und ihrer Einheiten bei einer Übung zu tun, bei der das Waldbrandkonzept über­prüft wur­de (Foto: Stadt Boppard).

Rund 80 Einsatzkräfte waren an die­sem Vormittag damit beschäf­tigt, das Übergreifen des Waldbrandes auf das Haus zu ver­hin­dern. Im Einsatz waren die Löschzüge Boppard, Buchholz, Bad Salzig, die Löschgruppen Hirzenach, Weiler und Holzfeld, die Höhenrettungseinheit der Feuerwehr Boppard sowie Kräfte des DLRG-Wasserrettungszugs Rhein-Hunsrück und des Vereins Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück. 

Die gro­ße Herausforderung die­ser Übung für die Feuerwehrkräfte: die Wasserversorgung sicher­stel­len. Denn der ein­zi­ge Hydrant nahe „Haus Rheinberg“ war defekt – natür­lich nur zu Übungszwecken – und die 500 Liter Wasser des ers­ten Tanklöschfahrzeugs waren schon bin­nen zehn Minuten auf­ge­braucht. Zunächst galt es für die Feuerwehr, eine sta­bi­le Wasserversorgung im Pendelverkehr mit den vor­han­de­nen Tanklöschfahrzeugen auf­zu­bau­en. Im Verlauf der Übung wur­de die Wasserversorgung dann über eine lan­ge Wegstrecke vom Hydranten nahe dem Feuerwehrhaus in der Ortschaft Weiler über den Feldweg bis Haus Rheinberg auf­ge­baut. Auch zwei Löschwasserfaltbehälter kamen vor Ort zum Einsatz. 

Boppards Bürgermeister Jörg Haseneier (rechts) ver­schaff­tes sich vor Ort einen Eindruck vom Verlauf der Übung, hier mit Kräften aus der Höhenrettung der Feuerwehr Boppard (Foto: Stadt Boppard).

Das Sicherstellen der Wasserversorgung war aber nicht die ein­zi­ge Schwierigkeit im Verlauf der groß­an­ge­leg­ten Gemeinschaftsübung: Zwei Feuerwehrleute wur­den von den Höhenrettern der Feuerwehr in den Steilhang abge­seilt, um Glutnester an schwer zugäng­li­chen Stellen mit Löschrucksäcken zu löschen. Ein Feuerwehrmann ver­lor als Teil der Übung auf­grund der star­ken Rauchentwicklung das Bewusstsein und muss­te von den Höhenrettern mit der Trage aus dem Hang gezo­gen werden. 

Spezielles Material zur Waldbrandbekämpfung wird zum Einsatzort trans­por­tiert (Foto: Stadt Boppard).

Auch zwei Drohnen mit Wärmebildkameras vom Verein Rettungsdrohne Rhein-Hunsrück und vom DLRG-Wasserrettungszug Rhein-Hunsrück waren an die­sem Vormittag vor Ort. Aus der Luft lie­fer­ten sie den Einsatzkräften live auf gro­ßen Monitoren einen schnel­len Überblick über die Lage. „Diese Übung hat uns gezeigt, dass wir mate­ri­ell bezüg­lich unse­res Waldbrandkonzepts sehr gut auf­ge­stellt sind. Jetzt geht es im Nachgang noch mal dar­um, die gewon­ne­nen Erkenntnisse der Übung so umzu­set­zen, dass wir auch für den Ernstfall gut gerüs­tet sind“, sag­te der stell­ver­tre­ten­de Wehrleiter Peter Bach, der an die­sem Vormittag die Einsatzleitung inne­hat­te. Er bedank­te sich aus­drück­lich bei der gesam­ten Mannschaft für ihren Einsatz. 

„Waldbrände sind gera­de in Sommern mit andau­ern­der Trockenheit und hohen Temperaturen eine gro­ße Herausforderung für die Einsatzkräfte unse­rer Feuerwehr. Die Übung hat gezeigt, wie sinn­voll die Anschaffung der Rollcontainer mit der Spezialausrüstung ist, um auf ein sol­ches Szenario vor­be­rei­tet zu sein“, beton­te Bürgermeister Jörg Haseneier, der sich vor Ort ein Bild von der Gemeinschaftsübung mach­te. Die Rollcontainer ent­hal­ten ver­schie­de­ne Komponenten, unter ande­rem Feuerpatschen, Hacke, Schippe, Schaufel, spe­zi­el­le Schutzausrüstung, spe­zi­el­le Kreisregner für die Brandabschirmung und einen 25 Kubikmeter gro­ßen Wasserbehälter.

Die Wasserversorgung auf­zu­bau­en und auf­recht­zu­er­hal­ten war eine der gro­ßen Herausforderungen der Waldbrandübung, bei der ein Übergreifen der Flammen auf Haus Rheinberg ver­hin­dert wer­den soll­te (Foto: DLRG-Wasserrettungszug Rhein-Hunsrück).

Zum Abschluss der Übung wür­dig­te der Bürgermeister die ehren­amt­li­che Arbeit der Aktiven und bedank­te sich bei der Mannschaft. Ein sol­ches Engagement wäh­rend der Freizeit sei nicht selbst­ver­ständ­lich: „Auf unse­re Feuerwehr ist immer Verlass. Ihr Einsatz bei die­ser Übung war vor­bild­lich“, beton­te der Bürgermeister.

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