Kreis. Am 6. Oktober besuchte der Kreisvorstand von Bündnis 90/Die Grünen im Rhein-Hunsrück-Kreis gemeinsam mit der Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Pia Schellhammer, und der Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler den neuen Eigentümer des Flughafens Hahn, die TRIWO Hahn Airport GmbH.
Der Geschäftsführer Rüdiger Franke schilderte die Herausforderungen in der Zeit unmittelbar nach der Insolvenz des bisherigen Betreibers: „Ich fand tiefrote Zahlen vor, die vor allem auf – für den Flughafen unvorteilhaften – Altverträgen mit unseren Geschäftspartnern basierten.“ Diese Verträge konnten im Zuge der Insolvenz schnell und erfolgreich mit den Airlines und anderen Partnern nachverhandelt werden.
Für die Zukunft sieht Rüdiger Franke den Flughafen gut gerüstet: „Wir erwarten dieses Jahr etwa 1,8 Millionen Passagiere, das sind bereits 25 Prozent mehr als im Vorjahr. In den kommenden Jahren peilen wir zwischen 2,5 und 3 Millionen Passagiere an“. Das Frachtgeschäft stellt sich momentan aufgrund der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Lage zwar als herausfordernd dar, trotzdem habe der Flughafen Hahn durch seine Flexibilität und Schnelligkeit beim Be- und Entladen deutliche Wettbewerbsvorteile gegenüber nahe gelegenen Großflughäfen.
Jutta Blatzheim-Roegler begrüßte, dass durch die Entwicklung die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden langfristig gesichert scheinen. Im Hinblick auf die Reaktivierung der Hunsrückquerbahn für den Personenverkehr stellt die Abgeordnete, die in der Grünen Landtagsfraktion auch Sprecherin für Schieneninfrastruktur ist und sich schon seit Jahren für die Anbindung des Hunsrücks per Schienennahverkehr einsetzt, fest: „Die anstehende Kosten-Nutzen-Analyse für die Hunsrückquerbahn kann durch mehr Passagiere und damit potenzielle Bahnkunden nur positiv beeinflusst werden.“
Dominik Loch verwies als Kreisvorstandsprecher auf die Entwicklung einer Wasserstoffstrategie für den Rhein-Hunsrück-Kreis und sieht das Gelände am Hahn als einen möglichen Standort. „Das große Angebot an Windenergie verbunden mit einer guten Flächenverfügbarkeit bilden am Hahn nahezu ideale Voraussetzungen.“ Rüdiger Franke sieht aufgrund der großen Dach- und Parkplatzflächen ein erhebliches Potenzial für Solarenergie, die dann ebenso zur Herstellung von grünem Wasserstoff genutzt werden kann. Die TRIWO beobachtet als innovatives Unternehmen die Entwicklung sehr genau. Pia Schellhammer ergänzte hier, dass eine finanzielle Förderung durch das Land durchaus vorstellbar ist.
Abschließend begrüßte Pia Schellhammer nochmals das erfolgreiche Engagement der TRIWO am Flughafen Hahn. „Ein mit der Region eng verbundener Investor, der bereits ähnliche Flughäfen erfolgreich bewirtschaftet und zudem Experte in der Entwicklung von Gewerbe-Immobilien ist, ist nach den schwierigen letzten Jahren eine sehr erfreuliche Entwicklung“, so die Fraktionsvorsitzende. Sehr ermutigend ist der schnelle Prozess der finanziellen Gesundung verbunden mit einer soliden langfristigen Ausrichtung, sodass letztendlich der Flughafen ohne dauerhafte Unterstützung durch die öffentliche Hand am Markt bestehen kann. Eine Subventionierung des Regionalflughafens Frankfurt/Hahn aus Steuergeldern lehnen die Grünen ab.