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ZAP-Sanierung ist ein Kraftakt

Emmelshausen. Kultur „spielt“ sich nicht nur in gro­ßen und grö­ße­ren Städten ab. Auch in der Provinz wird Großes auf die Beine gestellt. Ein Beispiel dafür ist das Zentrum am Park (ZAP) in Emmelshausen. Seit 1993 wird dort vom Kulturkreis Region Emmelshausen – einem Verein mit mitt­ler­wei­le mehr als 2.500 Mitgliedern – Jahr für Jahr ein Veranstaltungsprogramm auf die Beine gestellt, das Kulturbegeisterte auch von weit her anlockt und begeis­tert. In die­sem Jahr aber ste­hen die ZAP-Macher mit dem uner­müd­li­chen Geschäftsführer Thomas Biersch vor einer beson­de­ren Herausforderung: Da das ZAP seit eini­gen Wochen auf­wen­dig saniert und reno­viert wird, müs­sen die Veranstaltungen in ande­re Spielstätten der Region aus­ge­la­gert wer­den. Eine orga­ni­sa­to­ri­sche Mammutaufgabe.

So gut die Tatsache ist, dass das in die Jahre gekom­me­ne ZAP für rund 4,5 Millionen Euro bis vor­aus­sicht­lich Mai kom­men­den Jahres saniert wird, so schwie­rig ist es, dass auch in die­ser Spielzeit ein gewohnt star­kes und abwechs­lungs­rei­ches Programm ange­bo­ten wird. Bis zur geplan­ten Wiedereröffnung der Spielstätte mit sei­nen 550 Plätzen fin­den alle Veranstaltungen in ande­ren Spielorten statt: Die Stadthalle in Boppard, der Kläsersch Saal in Bickenbach, in Halsenbach die Bürgerhalle und das Wersi-Auditorium und natür­lich die Hunsrückhalle in Simmern sind in den kom­men­den Wochen und Monaten „ZAP-Adressen“. 

Doch der tem­po­rä­re Umzug macht enor­me, zusätz­li­che Arbeit not­wen­dig. Der Auf- und Abbau von Bühnen und Bühnentechnik, die Organisation der jewei­li­gen Bewirtung und nicht zuletzt die Informationen für die Kulturinteressierten und der Ticketverkauf für die dezen­tra­len Veranstaltungen müs­sen per­fekt lau­fen. „Der Mehraufwand, den wir bewäl­ti­gen müs­sen, ist per­so­nell etwa dop­pelt so hoch, finan­zi­ell sogar drei­mal höher als bei Veranstaltungen im ZAP“, sagt Thomas Biersch. Nach den ers­ten Veranstaltungen und den Vorverkaufszahlen sieht es aber ganz so aus, als wür­den die Besucherzahlen unter die­sen beson­de­ren Rahmenbedingungen nicht ein­bre­chen. „Sie lie­gen über mei­nen Erwartungen“, so Thomas Biersch gegen­über dem RHA. „Ich hat­te schon mit einem leich­ten Rückgang gerech­net, ist aber nicht der Fall. Wir haben ja schon zwei Termine – Christmas Moments, Bernd Stelter – in Simmern gemacht. Da hat­ten wir mehr Besucher als ins ZAP über­haupt rein­pas­sen. In Halsenbach mar­schie­ren auch zwei Termine schon auf aus­ver­kauft zu“, so Thomas Biersch. 

Biersch sieht in der Notwendigkeit, Veranstaltungen wäh­rend der Sanierungsarbeiten an ande­ren Spielorten in der Region anbie­ten zu müs­sen, durch­aus auch die Chance, dass noch mehr Kulturinteressierte auf das ZAP auf­merk­sam gemacht wer­den. Gut mög­lich, dass dann im kom­men­den Jahr die Nachfrage nach Tickets im „neu­en“ ZAP noch grö­ßer sein wird. Eine beson­de­re Wiedereröffnungsveranstaltung haben Thomas Biersch und sein Team nicht auf dem Schirm. „Wir pla­nen das nor­ma­le Programm ab 25/26, aber wie­der mit mehr Terminen“, so der Geschäftsführer. Die Vorfreude im Kulturkreis, bei den vie­len ZAP-Fans und Kulturinteressierten ist jeden­falls schon jetzt groß.

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