Die politisch Interessierten warteten am Sonntag gebannt auf das Ende der Stimmauszählung. Bereits recht früh hatte es sich abgezeichnet, dass keinem der drei Kandidaten auf Anhieb der „Durchmarsch“ ins Rathaus gelingt. Interessant ist letztlich aber das Ergebnis. Jörg Haseneier, der CDU-Kandidat „von außerhalb“, hatte es in den Wochen des Wahlkampfes geschafft, viele Bürger von sich zu überzeugen. Mit 36,2 Prozent übertraf er sogar deutlich die 33,1 Prozent, die die Union zeitgleich bei der Landtagswahl in der Stadt erreicht hat. Der „Fremde“, der immer wieder betont, dass er den allzu oft ausufernden politischen Streit im Stadtrat für schädlich hält, hat offenkundig mit seiner besonnenen Art und seinem kommunalpolitischen Know-how gepunktet. Haseneier ist natürlich sehr zufrieden mit seinem Ergebnis. „Der Wahlkampf war für mich aufgrund der Coronalage sehr schwierig, weil ich nur wenige persönliche Gespräche und Kontakte aufbauen konnte, was gerade für mich als Nicht-Bopparder wichtig gewesen wäre. Trotzdem blicke ich zufrieden auf einen fairen Wahlkampf mit meinen Mitstreitern zurück, der von einem wertschätzenden Miteinander geprägt war. Mit voller Kraft werde ich bis zur Stichwahl für meine Ziele weiterkämpfen. Ich hoffe, dass die Bürger von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen“, sagte Jörg Haseneier.
Das stärkste Ergebnis hat Niko Neuser eingefahren. 39 Prozent sind mehr als nur ein Fingerzeig in Richtung Bürgermeisteramt. Der Bopparder Ortsvorsteher, der seit vielen Jahren eine feste Größe in der Bopparder Kommunalpolitik ist, betonte im Wahlkampf bei jeder Gelegenheit, dass er sich parteiübergreifend für das Wohl der Stadt und seiner Menschen einsetzen will. Er setzt auf seine eigenen politischen Ziele und sieht sich als eigenständiger und unabhängiger Mensch. Neuser ist in Boppard bestens bekannt und kommunalpolitisch gefühlt allgegenwärtig. Sein Engagement erfährt breite Anerkennung. „Ich bin zufrieden mit dem Wahlergebnis und froh, dass ich mich gegenüber meinen starken Mitbewerbern behaupten konnte. Ich bedanke mich bei allen Wählern und meinem Team für die Unterstützung sowie bei allen Wahlhelfern, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben“, so Niko Neuser, der jetzt auf eine hohe Wahlbeteiligung bei der Stichwahl setzt.
Philipp Loringhoven quittierte sein Aus bei der Wahl als anständiger Verlierer. „Obwohl ich mir noch etwas mehr erhofft hatte, ist mein Wahlergebnis für einen parteilosen Kandidaten beachtenswert. Auch wenn ich nicht in die Stichwahl gekommen bin, werde ich in Boppard weiter politisch aktiv bleiben und mich für eine attraktive Stadt engagieren“, so Philipp Loringhofen. „Natürlich bedanke ich mich bei allen Wählern, Unterstützern und nicht zuletzt bei meinem Wahlkampfteam, das mich mit großem Engagement und Herzblut begleitet hat.“