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Alexa Bach wird nach Stichwahlerfolg Ortsvorsteherin in Boppard 

Alexa Bach wird nach Stichwahlerfolg Ortsvorsteherin in Boppard  Boppard. Nach der Stichwahl am ver­gan­ge­nen Sonntag steht fest: Alexa Bach (CDU) wird künf­tig als Ortsvorsteherin die Interessen der Bürgerinnen und Bürger ver­tre­ten. In der ent­schei­den­den Wahl setz­te sie sich mit 68,7 Prozent gegen Philipp Loringhoven (BfB), für den 31, 3 Prozent votier­ten, deut­lich durch.  Die 31-jäh­ri­ge Christdemokratin, die bereits über gro­ße kom­mu­nal­po­li­ti­sche Erfahrungen ver­fügt, defi­niert das Amt nicht als poli­tisch: Sie ver­steht sich als Lotsin für die Menschen ihrer Stadt. In einem Interview mit dem RHA beschreibt die selbst­stän­di­ge Tierärztin ihre Gefühlslage am Wahlabend und gibt einen Ausblick auf ihre Arbeit als Ortsvorsteherin.

Wie haben Sie den Tag der Stichwahl emotional erlebt? 

Alexa Bach: Natürlich war ich am Tag der Stichwahl ange­spannt und auf­ge­regt, vie­le Monate Vorbereitung und Wahlkampf, die Arbeit der letz­ten Jahre, alles kon­zen­triert sich schließ­lich auf die­sen einen Tag. Und am Ende ent­schei­det eben der Wähler, wer die nächs­ten Jahre Boppard ver­tre­ten darf. 

Täuscht der Eindruck, dass Sie und ihr Stichwahl-Konkurrent Philipp Loringhoven ausgesprochen fair miteinander umgegangen sind?

Alexa Bach: Der Eindruck täuscht glück­li­cher­wei­se nicht. Sowohl mit Philipp Loringhoven als auch mit Soula von Grapow war jeder­zeit ein Austausch auf Augenhöhe mög­lich. Generell fin­de ich, dass jeder, der bereit ist, für ein sol­ches Ehrenamt zu kan­di­die­ren erst mal ver­dient, dass man davon aus­geht, dass er das Beste für Boppard und sei­ne Bürger will. Mit die­ser Grundeinstellung kann man sich zwar in der Sache dar­über strei­ten, was genau das Beste ist, ver­liert aber nie den Respekt vor sei­nem Gegenüber. Dies ist uns in die­sem Wahlkampf gut gelun­gen fin­de ich. 

Haben Sie am Wahlabend auch die Stichwahlen in Oppenhausen und Weiler verfolgt?

Alexa Bach: Selbstredend schaut man auch auf „die Nachbarn“ und freut sich dann umso mehr, wenn es bei allen so gut läuft wie am Sonntag. (Anmerkung der Redaktion: In Weiler setz­te sich Patricia Eiden mit 66,1 Prozent durch, in Oppenhausen Jörg Schuck mit 60,5 Prozent.). Gerade bei den Ortsvorsteherwahlen hat es ja eini­ge Veränderungen zur letz­ten Legislaturperiode gege­ben und ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen. 

Jetzt zum Politischen: Sie folgen als CDU-Ortsvorsteherin dem sozialdemokratischen Vorgänger Niko Neuser.  Was wird sich für Bürgerinnen und Bürger verändern?

Alexa Bach: Das Amt des Ortsvorstehers ver­ste­he ich weni­ger als Politikum und mehr als das eines Lotsen, der Verbindungsglied zwi­schen Bürgern und Verwaltung bezie­hungs­wei­se Politik ist.  Ein paar Dinge wer­de ich aber anders ange­hen als mein Vorgänger und zum Beispiel wie­der eine fes­te Sprechstunde ein­füh­ren, um für alle gut erreich­bar zu sein und dar­an arbei­ten, die Einbindung des Ortsbeirates in Projekte und Vorhaben zu verbessern.

Nennen Sie die dringlichsten Punkte, die Sie als Ortsvorsteherin angehen wollen?

Alexa Bach: Aus den vie­len Gesprächen der ver­gan­ge­nen Wochen und Monate habe ich eine Art Liste mit Anliegen und Wünschen von Bürgern mit­ge­nom­men, die ich zunächst ein­mal abar­bei­ten möch­te. Natürlich wird es nicht mög­lich sein jeden Wunsch zu erfül­len, aber ich möch­te den­noch ver­su­chen, wo immer mög­lich zu hel­fen oder zu ver­mit­teln. Darüber hin­aus gibt es in Boppard ein rie­sen­gro­ßes und hoch­ak­tu­el­les Thema: unser Krankenhaus. Hier wird aktu­ell hän­de­rin­gend nach Lösungen im Dreieck Kreis-Stadt-Stiftung gesucht und die­se Woche geht es in nicht öffent­li­cher Sitzung im Stadtrat zur Sache. 

Erleichtert es Ihre Arbeit, dass die CDU in Boppard nicht nur die größte Fraktion im Stadtrat stellt, sondern auch mit Jörg Haseneier den Bürgermeister der Stadt?

Alexa Bach: Ortsbeirat und Ortsvorsteher haben in den meis­ten Belangen nur bera­ten­den Charakter, abschlie­ßend ent­schei­det der Stadtrat. Da ist es durch­aus von Vorteil, auch im Stadtrat eine gro­ße Fraktion hin­ter sich zu wis­sen. Allerdings haben wir kei­ne abso­lu­te Mehrheit und müs­sen daher auch hier Kompromisse fin­den, um wei­ter­zu­kom­men. Zudem war es auch in der Vergangenheit so, dass vom Stadtrat in aller Regel ver­sucht wird, den Willen der Ortsbeiräte zu berücksichtigen. 

Ortsvorsteherin, Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Mitglied im Kreistag: Für eine 31-jährige selbstständige Tierärztin haben Sie ein dickes Paket kommunalpolitischer Arbeit angenommen. Wo nehmen Sie die Energie her?

Alexa Bach: Die Aufgaben sind ja über die ver­gan­ge­nen Jahre hin­weg gewach­sen und wie sagt man so schön: Man wächst mit sei­nen Aufgaben. Insbesondere die Abwechslung zwi­schen Beruf und Ehrenamt macht mir dabei gro­ße Freude und das Gefühl, dass man mit sei­nem Handeln wirk­lich einen Unterschied macht. 

Ein Blick in die Zukunft: Schließen Sie aus, dass Sie eines Tages in der Landes- oder Bundespolitik aktiv sein wird?

Alexa Bach: Ich wer­de mich jetzt erst mal dar­auf kon­zen­trie­ren, die mir anver­trau­ten Aufgaben zu erfül­len. Außerdem arbei­te ich sehr ger­ne als Tierärztin und könn­te mir aktu­ell nicht vor­stel­len, dies auf­zu­ge­ben. Aber ich bin ja noch jung und viel­leicht fra­gen Sie mich das glei­che noch mal in ein paar Jahren.

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