Im Jahre 1753 gelobten die Einwohner von Buchholz, nach einer überstandenen Viehseuche jedes Jahr, am St.-Anna-Tag (26. Juli), eine Wallfahrt zur schmerzhaften Muttergottes in Bornhofen zu machen.
Zum Jubiläum 250 Jahre Bornhofen Wallfahrt, am 26. Juli 2003, war eigens Kardinal Marx, damals Bischof von Trier angereist, um die Pilger persönlich zu begleiten und die Messe zu halten.
Doch dieses Jahr war alles anders. Die neu gegründete Pfarrei St. Josef in Boppard ignorierte den Termin einfach. Noch nicht mal im Pfarrbrief wurde dieser historische Termin erwähnt. Dieses Jahr zum 270. Mal.
Aber die Menschen aus Buchholz und den Dörfern der Umgebung ließen sich nicht davon abhalten, das Versprechen einzulösen.
Zahlreich kamen sie nach Bornhofen, ob zu Fuß, mit dem Rad, mit dem Schiff oder mit dem Auto, egal. Sie waren wie jedes Jahr wieder dabei.
Viele kannten sich aus den früheren Begegnungen, und so wurde auch heftig diskutiert, warum wohl vonseiten der Kirche keine offizielle Wallfahrt angesagt war.
Wörter wie Frechheit, und was die sich erlauben, machten die Runde.
Als dann aber beim Einzug in die Pilger-Kapelle der Musikverein Karbach uns willkommen begrüßte, war der Frust zunächst vergessen. Dann war alles wie immer und man verlebte einen schönen Tag.
Bleibt nur zu hoffen, dass es 2024 wieder wie früher wird.
Karl-Heinz Görig, Buchholz