Am 15. August wollte ich mit dem Fahrrad ins Bopparder Freibad. Der Geh- und Fahrradweg war in voller Breite durch das Fahrzeug eines Bopparder Metallbauunternemens blockiert, sodass ich auf die linke Straßenseite, dem Gegenverkehr entgegen, auswich. Trotz gegenteiligen Beschilderung blieb der Mitarbeiter dieses Unternehmens bei seiner Behauptung, es handele sich nicht um einen Fahrrad‑, sondern nur um einen Gehweg.
Gegen 13.30 Uhr am Freibad angekommen, sah ich, dass Leute mit Liegen und Schwimmbadzubehör wieder nach Hause gingen. Ich dachte mir nichts dabei. Da sagte ein Mann zu mir: „Sie brauchen Ihr Fahrrad gar nicht abzuschließen. Wir wurden alle hinausgeschickt. Der Bademeister ist krank.“
Millionen waren für das Freibad ausgegeben worden. Zu Hause sah ich dann auf dem Kontoauszug, dass die Grundsteuer abgebucht worden war.
Wie kann man noch Vertrauen in die Obrigkeit – heute sagt man Verwaltung dazu – haben? Ich war Jahrzehnte als Dienstleister selbstständig. Mit mehr als 20 Mitarbeitern, die auch manchmal krank waren. Aber dann war immer für Ersatz gesorgt, und wenn ich selbst einspringen musste. Den viel zitierten Respekt und Verantwortung gibt es offenbar immer weniger.
Peter Höhler, Boppard